Blog - Veröffentlichte Artikel
Hier findest Du Artikel zu unterschiedlichen Themen, die für Sänger interessant sind. In unregelmäßigen Abständen werden immer wieder neue Artikel hinzugefügt. Schau also ruhig immer mal wieder vorbei.
Viel Spaß beim Lesen!
Lässig statt stressig - von Lockerheit und eiserner Disziplin
Wie übst Du? Mit eiserner Disziplin? Eher nur hin und wieder mal? Oder vielleicht auch einfach gar nicht?
In den meisten Köpfen gibt es nur genau eine einzige Option, in welcher Form es Sinn macht, zu üben. Nämlich "diszipliniert". Als Alternativoption dazu existiert in der Regel ebenfalls nur eine einzige Möglichkeit. Und das wäre dann "gar nicht". Kennst Du das?
Irgend jemand kam einmal auf die prima Idee, den Leitsatz einführen zu müssen, dass man das, was man tut, entweder diszipliniert durchzieht oder es auch einfach gleich lassen kann. Und so hängt das heute in unseren Köpfen. In Folge dessen gibt es viel Frust, Ärger und Hilflosigkeit und eine Heerschar an Menschen, die lieber darauf verzichten, sich in etwas zu verbessern, was sie eigentlich sehr gerne und aus Leidenschaft tun und in dem sie auch gerne besser werden würden, weil sie Angst haben, ihre Leidenschaft und Freude zu verlieren, da Üben schließlich nur mit strenger Disziplin Sinn macht.
Reine, eiserne Disziplin ist aber nicht immer der Weg, auf dem tatsächliches Wachstum entsteht! Vor allem dann nicht, wenn es darum geht, sich etwas Neues anzueignen.
Druckvoller Gesang ganz ohne Druck - geht das denn überhaupt?!
Für viele ist das ohne jeden Zweifel eine vollkommen paradoxe Vorstellung. Druckvoller Gesang, ganz ohne Druck. Die Bezeichnung "druckvoll" scheint schließlich bereits eine vollkommen eindeutige und selbstredende Aussage zu der Frage zu treffen. Trotzdem ist die kurze Antwort "ja, das geht". Tatsächlich geht es sogar eigentlich nur ohne Druck. Aber wie soll das denn möglich sein?
Die Quelle der Verwirrung liegt hauptsächlich darin, dass unglücklicher Weise der selbe Begriff für zwei vollkommen verschiedene Dinge verwendet wird, die tatsächlich nicht zusammen gehören und vor allem schon ganz und gar nicht gleichbedeutend sind. Wer das nicht trennt, zieht automatisch falsche Rückschlüsse, die dabei aber vollkommen logisch erscheinen. Es geht - wie zu erwarten war - um den Begriff "Druck" bzw. "druckvoll". Fast gleichbedeutend könnten wir "Kraft" und "kraftvoll" o.ä. verwenden. Ich werde der Einfachheit halber beim Begriff "Druck" bleiben, der im Endeffekt auch das größte Ausmaß kontraproduktiver Auswirkungen entfaltet.
Wirf Deine Gesangstechnik auch mal über Bord
Dient Dir Deine Gesangstechnik oder gibst Du Dir eher Mühe, Deiner Technik zu dienen?
In Zeiten, in denen Du nicht mehr voran kommst, bestimmte Dinge einfach nicht klappen wollen oder Dir schlichtweg irgendwo auf Deinem Weg der Spaß abhanden gekommen ist steckt des Rätsels Lösung manchmal hinter der Antwort auf genau diese Frage.
Gesangstechnik ist dazu da, Dir zu dienen. Das und nichts anderes! Sie soll Dir das Singen leichter machen, Dir neue Möglichkeiten eröffnen und Dir Sicherheit darin geben, eine gewisse Leistung zuverlässig abrufen zu können. Trotzdem drehen wir Sänger den Spieß manchmal selbst unbewusst um und machen uns - ohne es zu merken - in braver Pflichterfüllung zum Gefangenen genau der Regeln, die uns eigentlich mehr Freiheit schenken sollten. Das katapultiert uns häufig über unser Ziel hinaus und damit direkt auf der anderen Seite wieder vom Pferd herunter oder in Sackgassen hinein, in denen wir dann wie der Ochs vorm Berg stehen und trotz aller Mühe nicht mehr weiter kommen.
Das richtige Getränk zur richtigen Zeit
Eine Frage, die immer wieder gestellt wird, ist "Was trinke ich denn am besten?". Direkt gefolgt von der Frage "Darf ich irgend etwas überhaupt nicht trinken?".
Wie so oft scheiden sich an diesem Thema die Geister wieder sehr deutlich und was der eine als Wundermittel anpreist wird vom anderen schnell als Teufelszeug gehandelt. Auf der Suche nach einer Antwort auf diese beiden Fragen stößt man daher zu jedem Getränk auf gegensätzliche Aussagen – selbst zum Wasser.
Im Prinzip ist das hauptsächliche Ziel immer, den Körpers und damit die Stimme möglichst gut mit Flüssigkeit zu versorgen, um die Schleimhäute feucht und den Schleim möglichst dünnflüssig zu halten. Der gesunde Schleim der Schleimhäute soll unterstützt werden und gleichzeitig überschüssiger, störender Schleim möglichst von allein abtransportiert werden. Gleichzeitig möchte man natürlich andere negative Seiteneffekte auf den Stimmapparat vermeiden.
Sicherheit und Souveränität als starkes Fundament
Sicherheit und Souveränität bilden einen der Grundpfeiler Deiner Bühnenpräsenz. Das konntest Du bereits im Artikel "Vom Singenden zum Sänger" lesen. Aber nicht nur das! Ebenso wirkt sich Deine innere Sicherheit auch darauf aus, ob und wie effektiv Du Deine technischen Fähigkeiten abrufen kannst.
Die tatsächliche Tragweite dieser Eigenschaften ist vielen gar nicht wirklich bewusst. Das führt häufig dazu, dass die Auslöser bestimmter Schwierigkeiten auf der Bühne lange im Verborgenen bleiben.
Vom Singenden zum Sänger
Warum dieses Wortspiel?
Ist ein Singender nicht automatisch ein Sänger?
Im Prinzip natürlich schon.
Nur verbirgt sich hinter der weit verbreiteten Annahme, dass Singen alleine das Handwerkszeug eines Sängers ist, leider ein folgenschwerer Fallstrick, über den sehr viele Sänger in der Praxis stolpern. Meist verstehen Sie aufgrund eben dieser Annahme dann auch überhaupt nicht, warum sie mit Ihrer Musik Ihr Publikum nicht erreichen. Warum sie nicht so erfolgreich sind, wie Ihre Stimme oder das Songmaterial es eigentlich hergeben müsste.
Tatsächlich macht einen Sänger viel mehr aus, als einfach nur zu singen.
Und zwar in der Regel ganz egal wie gut er seine Stimme beherrscht und was für beeindruckende stimmakrobatische Einlagen er zu bieten hat.